Als Studenten aus Brabant gewannen sie die Solar Challenge mit dem Stella, einem Familienauto mit Solarenergieantrieb. Dies bildete die Grundlage für das Unternehmen Lightyear. Im Juni 2019 wurde der Prototyp, der Lightyear One, der Welt vorgestellt.
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Es ist der 25. Juni 2019. Tausende von Journalisten weltweit erhalten eine wichtige Pressemitteilung in ihren Mailboxen. Der Titel: Lightyear präsentiert das erste kommerzielle Solarauto.
Eine ausgewählte Gruppe von Investoren, Kunden und Partnern wurde zur Präsentation im TheaterHangaar in Katwijk eingeladen. Früh am Morgen, als sich gerade die Sonne zeigt. „Dieser Moment steht für eine neue Ära", sagt Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear. „Zwei Jahre träumen, nachdenken und harte Arbeit haben zu diesem Meilenstein geführt. Dies ist ein großer Schritt in Richtung Erfüllung unserer Mission: saubere Mobilität für alle zugänglich machen.“
Zurück ins Jahr 2013. Die Initiatoren von Lightyear kennen sich aus ihrem Studium an der Technischen Universität Eindhoven. Sie nehmen als Studententeam an der Solar Challenge in Australien teil, „der Formel 1 für solarbetriebene Autos", sagt Mitbegründer Martijn Lammers.
„Dieses Rennen fand 2013 zum ersten Mal statt, und wir wurden gleich Weltmeister.“ Die Studenten aus Eindhoven zeichneten sich dadurch aus, dass ihr Auto, der Stella, eine Brücke vom Experimentierfeld für Technik-Freaks zur realen Nutzung im Alltag schlägt.
Nach ihrem Sieg reisen die Studenten um die ganze Welt, um allen den Stella zu präsentieren. Lammers berichtet, wie die Chinesen die Möglichkeiten sofort erkannt haben. „In chinesischen Städten leiden die Einwohner sehr stark unter der Luftverschmutzung. Da die meisten Menschen dort in Hochhäusern leben, ist ein Konzept mit Ladesäulen nicht sinnvoll. Für sie ist unser selbstaufladendes Auto daher sehr interessant."
Die Reisen mit dem Stella wurden von Unternehmen wie NXP gesponsert. "Sie stellen selbst viele Produkte im Automobilbereich her, also sind wir ein tolles Vorzeigeprojekt für sie." Überall wurde die Frage gestellt, ob das Auto zu kaufen ist. Nein, das nicht, mussten Lammers und seine Freunde dann antworten. Zu ihrem Leidwesen.
2015 saß das Team beieinander. „Wir wussten, dass wir etwas Gutes hatten, aber wir wollten mehr. Nicht nur andere inspirieren, sondern echten Einfluss auf die Autobranche haben, und damit auf die Umwelt", erzählt Martijn Lammers. Ein innovatives, nachhaltiges Konzept, das gut funktioniert, eine Weltmeisterschaft, Interesse aus aller Welt... Erfolg garantiert, sollte man meinen. Dennoch war das Rennen für das Solarauto noch nicht gelaufen. „Die Automobilindustrie hat unser Konzept nicht aufgegriffen. Selbstauferlegte Konventionen hinderten die Unternehmen daran, dies zu tun, so wie es seinerzeit auch bei Elektrofahrzeugen und Ladestationen der Fall war."
Im Jahr 2016 startete Lightyear mit fünf Konstrukteuren am Küchentisch. Einige davon kamen direkt aus dem Hörsaal. Das Unternehmen nimmt schnell Fahrt auf. „Im Sommer 2017 waren wir schon zu zehnt. Daraufhin sind wir auf den Automotive Campus in Helmond umgezogen. Hier haben wir alle Arten von Einrichtungen, die für die Konstruktion eines Autos erforderlich sind. Wie zum Beispiel eine Crash-Wand und die Möglichkeit zu Klimatests.“ Lightyear entwickelte das Modell der Solar Challenge weiter, um den Schritt auf den Markt zu machen.
Mai 2018. Lightyear arbeitet an der kommerziellen Version von „The One“. Auf dem Automotive Campus in Helmond hat das innovativste Start-up-Unternehmen der Niederlande seinen Stützpunkt. Post-its an den Wänden, Schreibtische voll mit Plänen und Zeichnungen. Rund dreißig junge Menschen feilen hier an der Endversion des weltweit ersten solarbetriebenen Familienautos.
Ende 2019 soll „The One“ fertig für den Verkauf sein. Das Auto ist von vorne bis hinten mit Solarzellen überzogen. Lammers: „Autofahren mit Sonnenenergie ist keine Science-Fiction. Das muss inzwischen jeder einsehen.“
Im Sommer 2019 ist es soweit. An einem Dienstag mit strahlendem Sonnenschein wird der „Lightyear One“ präsentiert. Ab 2020 wird dieses kommerzielle Solarauto über die niederländischen Straßen fahren. Hoefsloot: „Der Hauptzweck dieses Fahrzeugs ist es, dort weiterzukommen, wo andere Elektrofahrzeuge an ihre Grenzen stoßen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Reichweite und das Fehlen von Lademöglichkeiten für viele, die die Anschaffung eines Elektroautos erwägen, ein Hindernis bilden."
„Wir lösen diese Probleme mit "Ultra-Effizienz.“ Einerseits wird dies zu einer außergewöhnlich großen Reichweite von 725 km (gemäß WLTP) mit einem relativ kleinen Akku führen. Andererseits kann der „One" direkt von der Sonne aufgeladen werden, da sein Energieverbrauch viel geringer ist und pro Jahr Energie für bis zu 20.000 km erzeugt wird. Zudem werden sämtliche Lademöglichkeiten bedienungsfreundlicher sein, da man bei gleicher Ladeenergiemenge viel mehr Reichweite erhält."
Es zeigt sich, Lammers hatte Recht, als er 2018 sagte: „Autofahren mit Solarenergie ist keine Science-Fiction mehr.“
Artikel zuletzt aktualisiert am Juli 9, 2019.
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